LEADER-Abschluss in Vehlgast

LEADER-Akteure trafen sich in Vehlgast zur letzten LAG-Zusammenkunft im Elb-Havel-Winkel.

„Mit mehr als 70 bereits umgesetzten LEADER-Projekten bei Gesamtinvestitionen von 5,6 Mio. Euro, davon 3,4 Mio. Euro Fördermittel, ist der Elb-Havel-Winkel im Landesvergleich und gemessen an seiner Größe eine der erfolgreichsten Regionen“, sagt LEADER-Manager Björn Gäde. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) gehört auch zu denjenigen Regionen in Sachsen-Anhalt, die zum Ende der Förderperiode die EU-Mittel komplett binden und größtenteils auch an die Projektträger auszahlen konnte. Anlass der Bilanz war die letzte Zusammenkunft der LAG Elb-Havel-Winkel am 13. September in Vehlgast. Im Dezember endet dann endgültig die aktuelle Förderperiode und damit nicht nur die Tätigkeit des LEADER-Managements, sondern auch die Selbständigkeit des Elb-Havel-Winkels als Lokale Aktionsgruppe.

„Eine große Portion Wehmut schwingt mit, wenn nach nunmehr 25 Jahren erfolgreicher LEADER-Umsetzung im Gebiet zwischen Elbe und Havel Europapolitik nicht mehr eigenständig auf der lokalen Ebene gestaltet werden kann“, sagt LAG-Vorsitzender Gerhard Faller-Walzer. Trotz zahlreicher Versuche konnte die Selbständigkeit aufgrund der vom Land geforderten Mindesteinwohnerzahlen nicht mehr aufrechterhalten werden. Daraufhin hat sich der neue LEADER-Verein Altmark-Elbe-Havel gegründet und  zum 1. August die Entwicklungsstrategie für die Förderperiode bis 2027 beim Land eingereicht. Mit einer Anerkennung der neugebildeten LEADER-Region, die sich dann von Havelberg bis Tangerhütte erstrecken wird, ist Anfang 2023 zu rechnen. „Wir haben sichergestellt, dass die besonderen Interessen des Elb-Havel-Winkels in der neuen LEADER-Struktur berücksichtigt werden. So wird es ein Teilbudget geben, aus dem die Projekte finanziert werden sollen und über das zumindest noch vor Ort entschieden werden kann“, macht Gerhard Faller-Walzer deutlich. Der Elb-Havel-Winkel wird somit auch in der neuen Förderperiode maßgeblich von EU-Mitteln profitieren können.

„Die lokale Verankerung von LEADER in überschaubaren Strukturen ist eine besondere Stärke der Region“, sagt LEADER-Manager Björn Gäde. Einige LAG-Mitglieder seien sogar von Anfang an dabei und haben in einem starken Netzwerk bewiesen, wie gut der Bottom-up-Ansatz funktioniert. „Zudem hat die ausgezeichnete Zusammenarbeit von ehrenamtlich Engagierten, anpackenden Projektträgern und versierten Behördenvertretern die Basis für die einmalige Erfolgsbilanz in Sachsen-Anhalts kleinster LAG gelegt“, ist Gäde überzeugt. Auch der LAG-Vorsitzende schließt sich dem Dank an Landkreis, ALFF Altmark, Landesverwaltungsamt, den Kommunen sowie allen engagierten Mitgliedern und Projektträgern an und betont auch die Wichtigkeit eines professionellen LEADER-Managements.

Im Mittelpunkt der Versammlung in Vehlgast stand dann auch der Rückblick auf die erfolgreichen Projekte und Aktionen der letzten Jahre. Mit besonderem Fokus auf dem Handlungsfeld „Tourismus“ wurde in der ablaufenden Förderperiode der Elb-Havel-Winkel als Destination für Urlauber aus den umliegenden Metropolregionen kontinuierlich weiterentwickelt. Die Installierung der Knotenpunktwegweisung zum „Radeln nach Zahlen“, der Ausbau der Event- und Schaubrauerei in Schollene und die Schaffung von außergewöhnlichen Beherbergungsmöglichkeiten in Havelberg, Nitzow, Garz, Molkenberg oder Neuermark sind dabei entstanden. Durch zahlreiche Projekte im Handlungsfeld „Landleben“, wie die Sanierung der Theaterbaracke Wust, die Erweiterung der Hausarztpraxis in Schollene oder die Errichtung des Outdoor-Treffs in Havelberg, konnten generationsübergreifende Angebote für die Bevölkerung vor Ort geschaffen werden. In Vehlgast überzeugten sich die LEADER-Akteure von der Sanierung des alten Schöpfwerkes. Mit viel Engagement und Herzblut wurde hier nicht nur ein Industriedenkmal erhalten, sondern zugleich ein Begegnungsort für die Bevölkerung und Touristen geschaffen.