Event- und Erlebnisbrauerei Schollene

Craft-Bier jetzt auch aus dem Elb-Havel-Winkel

Der Trend stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort hatten vor einigen Jahren Enthusiasten die Nase voll von Einheits-Bieren. In kleinen unabhängigen Brauereien begannen sie damit, handwerklich Bier herzustellen. Entstanden ist das sogenannte Craft-Bier. Wie so vieles aus den USA, ist auch dieser Trend über den großen Teich nach Europa gekommen. Mittlerweile gibt es bereits mehr als 1.400 Mikro-Brauereien allein in Deutschland, Tendenz weiter steigend.

Die meisten kleinen Brauereien stehen, historisch gewachsen, in Bayern. Aber auch in vielen anderen Regionen wird wieder Wert auf Regionalität und einzigartigen Geschmack gelegt. So war es nur eine Frage der Zeit, dass auch im Elb-Havel-Winkel die erste Mikro-Brauerei ihre Toren öffnet. Im kleinen Ort Schollene war es nun soweit. Der Gastwirt Maik Kleinod, bekannt durch seinen Landgasthof „Seeblick“ in Klietz, startete eine eigene kleine Bierproduktion. Die Lokale Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“ hat das Projekt unterstützt.

Neues Ziel für Touristen entstanden

Mit zwei Förderprojekten half das EU-Programm LEADER dabei, aus der bereits 1841 gebauten aber zwischenzeitlich wieder geschlossenen Brauerei, eine moderne Produktionsstätte entstehen zu lassen. In einem ersten Bauabschnitt wurde der Gastraum saniert. Dazu schaffte der Bauherr neue Möbel, Bodenbelege und Wandverkleidungen an, erneuerte die Haustechnik und errichtete einen neuen Tresen. Im Obergeschoss entstanden moderne Räume für den Brauereimeister und das weitere Personal. Außerdem wurden im Dachgeschoss das Lager für das Malz sowie die Schrotmühle saniert.

Der zweite Bauabschnitt widmete sich vor allem den Außenanlagen der Brauerei. Es entstanden PKW- und Bus-Stellplätze für die Gäste sowie eine Regenentwässerung. Eine alte Ruine auf dem Gelände wurde abgerissen und am Saal ist eine Terrasse entstanden. Entwickelt wurde somit nicht nur eine kleine Brauerei, sondern ein ganz besonderes Ziel für Touristen – eine Erlebnis- und Event-Brauhausgaststätte mit integrierter Produktionsstätte. Neben den Radlern am Havelradweg steuern aber auch die Einwohner von Schollene und Umgebung den neuen Treffpunkt gezielt an.

Regionales Produkt zieht Gäste an

Aus dem Zapfhahn der „Elbe-Havel-Brauerei“ fließen bereits die ersten Biere. Diese gibt es aus dem Fass. Außerdem werden sie auch als Flaschenabfüllung mit eigens entwickeltem Etikett verkauft. Die Besucher in Schollene können nicht nur das kühle Blonde oder Schwarze genießen, sondern auch beim Brauprozess zuschauen. Es war das besondere Anliegen von Besitzer Maik Kleinod, den Besuchern auch zu zeigen, wie das Produkt entsteht.

Und noch ein Anliegen hatte der Brauereibesitzer. Es möchte den Besuchern der Region mehr bieten, als Kirchen und Museen. Sie sollen etwas erleben können und selbst aktiv werden. Von der umfangreichen Investition könnte die ganze Region profitieren. Denn umso größer und vielfältiger das Angebot ist, umso mehr Gäste interessieren sich für eine Reise in den Elb-Havel-Winkel. Noch dazu, wenn ihnen ein regionales Produkt und ganz viel Handwerkskunst geboten wird. Craft-Bier liegt also jetzt auch zwischen Elbe und Havel voll im Trend.