Rückblick und Vorausschau im Digitalformat

LEADER hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen und zukunftsweisenden Förderinstrument im Elb-Havel-Winkel entwickelt. Mithilfe der Lokalen Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“ konnten seit 2014 rund 2,6 Mio. Euro Fördermittel der Europäischen Union für die Region gewonnen werden.

Damit wurden Investitionen in Höhe von 4,4 Mio. Euro angestoßen – in nachhaltige Projekte, die den Tourismus und das Landleben fördern. Das zeigen die Bilanz der Förderperiode und die Ergebisse der Selbstevaluierung, die am 27. April den Mitgliedern der Aktionsgruppe bei einem virtuellen Treffen vorgestellt worden sind.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung“, sagte der Vorsitzende der Aktionsgruppe, Bernd Poloski. Nach anfänglichen Startproblemen mit den Bewilligungsstellen habe sich schnell eine sehr gute Zusammenarbeit eingestellt. „Die LEADER-Projekte sind in vielen Orten des Elb-Havel-Winkels sichtbar und teilweise zum Symbol der positiven Entwicklung unserer Region geworden“, sagte Poloski weiter. „Europapolitik ist somit für uns und unsere Gäste unmittelbar greifbar.“

Auch in diesem Jahr erfolgten bereits positive Mittel-Zusagen für weitere Projekte. Unterstützt werden unter anderem die Sanierung der Bockwindmühle in Schollene und die Umgestaltung des Kirchhofes in Klietz zu einer Parkanlage. Mit weiteren Zusagen für Vorhaben in Garz, Kuhlhausen und Havelberg sei in Kürze zu rechnen. Coronabedingt ist es zu leichten Verzögerungen bei der Bearbeitung der Projekte gekommen.

Wie ist die Lokale Aktionsgruppe in Zukunft aufgestellt?

LEADER wird über die abgeschlossene Förderperiode hinaus um zwei Jahre bis 2022 verlängert. Das bekommt auch der Elb-Havel-Winkel zu spüren – mit zusätzlichen finanziellen Mitteln. Beim jüngsten Projektaufruf wurden 17 Vorhaben mit einem Invest-Volumen von rund 1,5 Mio. Euro und einem Fördermittelbedarf von etwa 1 Mio. Euro eingereicht. „Die Auswahl wird sehr schwierig, da der Aktionsgruppe derzeit nur knapp eine halbe Mio. Euro zur Verfügung steht“, sagte LEADER-Manager Björn Gäde. Die Mitglieder würden als nächsten Schritt eine Prioritätenliste der Projekte aufstellen – hoffentlich wieder bei einem persönlichen Treffen.

Für die neue Förderperiode laufen unterdessen die Vorbereitungen. „Das ist ein nicht ganz einfacher Prozess, weil eine neue Organisationsform erforderlich ist“, erklärte LAG-Vorsitzender Bernd Poloski. „Wir haben in einem ersten Schritt erreicht, dass für LEADER-Regionen Ausnahmen bei der Einwohnerzahl möglich sind.“ Der Elb-Havel-Winkel hätte aufgrund seiner wenigen Bewohner den Status als eigenständige Förderregion sonst aufgeben müssen.

Allerdings besteht die Forderung von Seiten des Landes für alle Aktionsgruppen in Sachsen-Anhalt eine juristische Person für die künftige Umsetzung von LEADER/CLLD zu gründen. Nun soll zusammen mit der Lokalen Aktionsgruppe „Uchte-Tanger-Elbe“ aus der südöstlichen Altmark eine Organisationsform gefunden werden, die Synergien aber auch Eigenständigkeiten zulässt. Die Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, dazu notwendige Vorbereitungen einzuleiten.