Vorreiter für Multifondsansatz

Sachsen-Anhalt erprobt in der Förderperiode 2014-2020 als einziges Bundesland den sogenannten Multifondsansatz über LEADER/CLLD. Angeknüpft werden kann dabei an erfolgreich umgesetzte Projekte aus der letzten Förderperiode, die sinnvoll Mittel aus verschiedenen Finanztöpfen kombiniert haben. Die Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums ergänzt um eine Erweiterung des Landgasthofes Klietz ist dabei ein besonders anschauliches Beispiel aus der LAG Elb-Havel-Winkel.

Das Projekt wurde durch die beiden Unternehmer Maik Kleinod und Dr. Günter Bähne initiiert und verfolgte sowohl wirtschaftliche als auch regionalpolitische Zielsetzungen. So stellt das Projekt einen wesentlichen Baustein zur nachhaltigen Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung in der ländlichen Region rund um Klietz dar. Auf der ökonomischen Seite standen die Erweiterung des Landgasthofes, um in das Marktsegment der Busreisen und des Tagungsgeschäftes zu wachsen. Der Fokus lag zudem darauf, Bettenkapazitäten für die Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion zu schaffen. Gleichzeitig sollte hierüber die Möglichkeit des Einstiegs in den Gesundheitstourismus eröffnet werden. Die Kombination der beiden Nutzungen in einem Projekt ermöglichte Synergien zwischen der Sicherung der Daseinsvorsorge im medizinischen Bereich und der Schaffung von Arbeitsplätzen.

Das neue Gebäude wurde so optimiert, dass im Obergeschoss 19 seniorengerecht ausgestattete Hotelzimmer und im Erdgeschoss ein behindertengerechtes Hotelzimmer entstehen konnten. Somit kann der Landgasthof, in Verbindung mit dem bisherigen Hotel zukünftig Busreisen beherbergen. Dieser Teil der Investition konnte über die Gemeinschaftsaufgabe zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) finanziell unterstützt werden.Im Erdgeschoss wurden neue Praxisräume u.a. für eine Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin und eine Zahnarztpraxis geschaffen. Die Planung der Räume für die Praxen wurde zusammen mit den Nutzern vorgenommen, so dass auch hier eine optimale Aufteilung der Flächen erreicht werden konnte. Dieser Teil der Investition wurde mit ELER-Mitteln über den LEADER-Ansatz gefördert.

Bleibt zu wünschen, dass auch in der aktuellen Förderperiode solche bzw. ähnlich gelagerte Projekte realisiert werden können, um so Mittel aus ELER, ESF und EFRE sinnvoll und nachhaltig für die Region einzusetzen.