Suche nach Handwerkern und steigende Baupreise sind Herausforderungen für LEADER-Projekte
Im Elb-Havel-Winkel wird weiter kräftig investiert. Elf neue LEADER-Projekte stehen auf der Prioritätenliste, die die Lokale Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“ in diesem und im kommenden Jahr unterstützen möchte. „Uns stehen für diese Vorhaben knapp eine halbe Million Euro Fördermittel zur Verfügung“, sagte der Vorsitzende der Aktionsgruppe, Bernd Poloski, am Mittwoch (15. September). Der Vorstand traf sich in Sandau, um unter anderem die Rang- und Reihenfolge der förderwürdigen Projekte zu aktualisieren.
Mit den Investitionen in 2021 und 2022 sollen unter anderem die Daseinsvorsorge sowie die touristische Infrastruktur der Region verbessert werden. „Zu den geförderten Projekten gehören die Erweiterung einer Arztpraxis in Schollene sowie zwei Investionsvorhaben in Klietz“, sagte LEADER-Manager Björn Gäde. Mit der Ergänzung des bestehenden Naturlehrpfades sowie der Ertüchtigung eines Gewerberobjektes im Dorfkern werde neben dem Bildungsangebot auch das Tourismusangebot in dem Ort nachhaltig aufgewertet. „In Zukunft wird es immer mehr darauf ankommen, innovative und nachhaltige Nutzungskonzepte für jene Objekte zu entwickeln, für die Fördermittel eingeworben werden sollen“, so Gäde.
Derzeit macht sich der Vorstand allerdings über einen anderen Umstand Sorgen. „Der Materialmangel und die damit einhergehend steigenden Baukosten machen sich natürlich auch bei den LEADER-Vorhaben bemerkbar“, sagte LEADER-Manager Björn Gäde. Für die Projektträger verteuerten sich somit die Vorhaben immer mehr – oft taugt die Preiskalkulation schon wenige Wochen nach der Planung nichts mehr. Außerdem werde es immer schwieriger, geeignete Fachfirmen für der Erstellung von Angeboten und zur Umsetzung der Bauvorhaben zu finden. Verstärkt wird dies durch den zunehmenden Fachkräftemangel bei den Handwerksbetrieben.
Für die umfangreichen Sanierungsarbeiten an Turm und Schiff der Sandauer Kirche St. Laurentius und St. Nikolaus hat das in der Vergangenheit noch vergleichsweise gut geklappt. Davon überzeugten sich die Mitglieder des Vorstandes am Mittwoch bei einer Begehung. In mehreren Etappen konnte mithilfe von Fördermitteln der Europäischen Union das weit sichtbare Denkmal an der Straße der Romanik saniert werden. Die sehr engagierten Mitglieder des Fördervereins und der Kirchengemeinde haben mit viel ehrenamtlichem Engagement das Gebäude wieder „auferstehen“ lassen. Und durch eine vielfältige Nutzung ist Leben in die einstige Weltkriegs-Ruine eingezogen.