Dorfkirche Vehlgast

Ein besonderer Raum für Sommerkonzerte

Ein besonderer Raum für Sommerkonzerte

Fast am Ende der unteren Havel befindet sich Vehlgast. Das kleine Dorf ist heute ein Ortsteil von Havelberg. Jener Hansestadt im Norden von Sachsen-Anhalt, in der die Havel ihr Ende beschließt und kurz darauf in die Elbe mündet. Die Region nennt sich Elb-havel-Winkel und hat neben ihren natürlichen Reizen auch historisch viel zu bieten. Dazu gehört ohne Zweifel die Kirche in Vehlgast – die mithilfe des LEADER-Programms seit dem Jahr 2012 umfassend saniert wird.

Das Gotteshaus steht fast in der Mitte des Ortes. Der neugotische Backsteinbau mit seinem 26 Meter hohen Turm blickt allerdings auf eine bewegende Geschichte zurück. Denn die erste Vehlgaster Kirche war ein einfacher Holzbau der im Dreißigjährigen Krieg abbrannte. Auch die Feldsteinkirche, die an selber Stelle ab 1681 errichtet wurde, ist Opfer der Flammen geworden. Das heutige Gebäude wurde 1867 gebaut. Somit feiert es im Jahr 2017 sein 150-jähriges Bestehen.

Das Haus mit seinem schiefergedeckten Turm dient der Kirchgemeinde als Raum für Gottesdienste, Gemeindenachmittagen und Trauerfeiern. Auch Vereine des Dorfes nutzen das Haus für Veranstaltungen. Seit dem Jahr 2013 ist noch eine weitere Nutzung hinzugekommen. „Seitdem veranstalten wir die „Vehlgaster Wassermusiken“, sagt der für die Kirche zuständige Pfarrer Henning Utpatel. In den Sommermonaten würden jeweils vier bis fünf Konzerte organisiert. Bis zu 100 Besucher erfreuen sich an den kulturellen Höhepunkten. Um die Organisation kümmern sich Bewohner aus Vehlgast und umliegender Orte.

Damit die Kirche auch für die Zukunft erhalten bleibt, musste mit einer Sanierung begonnen werden. Bereits im Jahr 2012 unterstützte LEADER die Vorhaben. Damals konnten in einem ersten Bauabschnitt das Dach sowie der Dachstuhl erneuert werden. Nun, in einem zweiten Bauabschnitt, planen die Vehlgaster die Fertigstellung des Kirchenschiffes. Dazu gehören unter anderem die Sanierung von Fassaden und Fenstern, eine Umgestaltung des Altarraumes sowie Tischler- und Malerarbeiten im Innenraum. Die Arbeiten haben bereits im Juni 2017 begonnen und liegen im Zeitplan. Mit einer Fertigstellung ist Ende September zu rechnen. Ohne die Hilfen von LEADER, der Stadt Havelberg sowie der Kirche nicht möglich.

„Wir möchten die Kirche in einem baulichen und ästhetischen Zustand versetzen, der für alle Angebote und Veranstaltungen angemessen ist“, sagt Pfarre Utpatel und fasst damit das Ziel der Sanierung zusammen.

Drei Fragen an…
Pfarrer Henning Utpatel

Wie ist die Idee zum Projekt entstanden?

Utpatel: Die Idee zum Projekt war ein langjähriger Prozess. Dabei ging es in der Diskussion um die Zukunft des Kirchgebäudes. Eine Sanierung des historischen Gebäudes für eine nachhaltige und vielfältige Nutzung war im Sinn aller Beteiligten.

Was haben Sie schönes bei der Realisierung des Projektes erlebt?

Vor allem ist es schön zu sehen, wie sich viele Menschen aus dem Dorf und darüber hinaus zusammen engagieren. In der ehrenamtlichen Tätigkeit geht es etwa um die Sammlung von Gestaltungsideen, gemeinsame Aufräumarbeiten oder die Planung der Nutzung der Kirche.

Wie beschreiben Sie das Projekt mit einem Satz?

Das Projekt soll zur verstärkten Öffnung von Kirche und Gemeinden beitragen, das Haus einladend sein – im Hinblick auf Gottesdienste als auch andere Nutzungsideen.