Alte Molkerei Molkenberg

Von der Herberge zum Kulturhaus

Käse und Rahm wird in dem roten Backsteingebäude schon lange nicht mehr hergestellt. Dafür tummeln sich jetzt in der Alten Molkerei Kinder und Jugendliche. Sie kommen in das Dörfchen Molkenberg, gelegen an der unteren Havel, um gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen. Das ehemalige Molkereigebäude ist ein idealer Ort dafür. Der gemeinnützige Verein „Projekt Alternatives Lernen“ (PAL e.V.) hatte das Haus vor gut 20 Jahren genau dafür umgebaut und hergerichtet. Nun soll ein weiterer Schritt erfolgen – und das Europäische Förderprogramm LEADER hilft dabei.

Der Verein verfolgt seit 1978 das Ziel, Jugendliche in ihrer kulturellen Entwicklung zu unterstützen und einen Austausch zwischen verschiedenen Milieus zu ermöglichen. In Molkenberg sind das speziell die Stadt-Umland-Beziehungen und die Verbesserung der kulturellen Infrastruktur. Die Jugendbegegnungsstätte möchte ihr Kulturangebot für Jugendliche ausbauen und damit auch der Verarmung der dörflichen Bildungs-Infrastruktur der Region etwas entgegensetzen.

Aus dem Haus, kaum 200 Meter von der Havel entfernt, soll darum in Zukunft auch ein Kulturhaus werden – nicht nur für Molkenberg, sondern für die ganze Umgebung. Schon in den vergangenen Jahren ist die Halle der Alten Molkerei ein Ort, in dem sich die Jugendlichen mit Spiel, Theater, Ausstellungen und Musik entfalten können. „Wir möchten nun den Bereich über den Minimalstandard hinaus so gestalten, dass sich die Jugendbegegnungsstätte zum Kulturhaus der Umgebung weiter entwickeln könnte“, sagt Klaus Schorer. Er ist Initiator der heutigen Nutzung des Gebäudes und wünscht sich schon lange diesen Schritt.

In Molkenberg selbst gibt es keinen vergleichbaren Raum. Und der Verein hat bereits zahlreiche Veranstaltungen in der ehemaligen Molkerei organisiert. Für die zukünftige kulturelle Nutzung waren Umbauten notwendig, die jetzt durch LEADER gefördert werden konnten. „Es war erforderlich, das Nebeneingangstor benutzbar zu machen, die Industrieglasfenster zu restaurieren und winterfest zu machen, eine Garderobe einzurichten sowie die Empfangsdiele zu gestalten“, sagt Schorer. Die Halle musste zusätzlich mit einem robusten Hartholzboden versehen werden.

Für die Zukunft ist noch eine technische Ausstattung geplant, wie etwa Verstärker- und Lichtanlage sowie ein Beamer. „Krönung der Entwicklung wäre die Verkabelung der Alten Molkerei mit schnellem Internet“, sagt Schorer zum Schluss. Der Breitbandausbau ist ein Wunsch, den viele Menschen in der ländlichen Region im Elb-Havel-Winkel haben.

Internet: http://www.alte-molkerei-molkenberg.de

Drei Fragen an…
Geschäftsführer Klaus Schorer

Wie kamen Sie auf die Idee zum Projekt?

Schorer: Die Idee, die Alte Molkerei Molkenberg als Kulturhaus zu nutzen, kommt aus meiner Biografie als Jugendspielleiter. Die Jugendgruppen, mit denen ich im Haus Theaterprojekte machte, wollten und sollten auch die Möglichkeit eines öffentlichen Auftritts haben. Zur Generalprobe wird also das ganze Dorf eingeladen!

Was haben Sie bis jetzt Schönes bei der Umsetzung des Projektes erlebt?

Eine Woche vor Ostern konnte der erste Chor im Haus schon die Akustik des neu gestalteten Mehrzweckraums erproben – und war begeistert. An Ostern radelten dann die Kinder einer Familiengruppe durch den Raum und der neue Hartholzboden konnte sich bewähren.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Projektes? 

Für die Zukunft des Projekts verspreche ich mir viele schöne Veranstaltungen mit kreativen Hausgästen und zugewandten Bewohnern der Umgebung.