Soziale Innovationen gesucht

LEADER-Akteure in der Diskussion beim Bilanzworkshop zur Zwischenevaluierung (Foto: Jenny Freier)

Das europäische Programm LEADER/CLLD setzt Akzente im Elb-Havel-Winkel. Dazu sollen auch weiterhin investive und nicht-investive Vorhaben unterstützt werden. „Für das kommende Jahr können ab Mitte Juni wieder Projektvorschläge eingereicht werden“, sagte LEADER-Manager Björn Gäde. Die Lokale Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“ verfüge noch über ein Budget, das vor allem für soziale Projekte verwendet werden soll.

Mit dem sogenannten Multifondsansatz LEADER/CLLD werde im ländlichen Raum nicht nur in Steine investiert, sondern auch in die Köpfe. „Wir erhoffen uns vor allem Vorschläge für Projekte zur Bewältigung sozialer Folgen des demografischen und strukturellen Wandels oder für arbeitsmarktorientierte Mikroprojekte“, so Gäde weiter. Weiterhin stehen Mittel aus der Kulturerberichtlinie zur Verfügung. Die Projektskizze ist auf der Website www.leader-elbe-havel.de ab dem 12. Juni zu finden. Das LEADER-Management empfiehlt den Interessierten, vor Antragstellung mit ihnen in Kontakt zu treten. Die Einreichung von Projektvorschlägen für 2019 ist bis zum 31. August möglich.

LEADER-Akteure fordern Bürokratieabbau

Das europäische Förderprogramm leidet derzeit unter einem höher gewordenen bürokratischen Aufwand. Das beklagten LAG-Mitglieder und Projektträger während eines Bilanzworkshops zur Auswertung der bisherigen Förderperiode am 23. Mai in Kamern. Sie forderten einen dringenden Abbau der verwaltungstechnischen Hürden. „Selbst erfahrene Projektträger sind derzeit frustriert, vor allem aufgrund der wachsenden Anforderungen an sie sowie die schleppende Antragsbearbeitung und die Auszahlung der Mittel“, berichtet Manager Gäde. Nur mit einem Bürokratieabbau könnten zukünftig wirtschaftliche und soziale Innovationen im ländlichen Raum wirksam werden.

Die LEADER-Akteure zogen aufgrund der Probleme eine gemischte Bilanz der ersten Hälfte der aktuellen Förderperiode. „Die derzeitige Situation in Sachsen-Anhalt führt leider nur bedingt dazu, dass die Ziele aus der lokalen Entwicklungsstrategie umgesetzt werden können“, führt Gäde aus. Vor allem auch die langen Bearbeitungszeiten frustrierten viele Teilnehmer. So hätten selbst Projekte aus dem vergangenen Jahr noch immer keinen Zuwendungsbescheid vom Landesverwaltungsamt erhalten.

Die Lokale Aktionsgruppe möchte sich trotzdem und gerade deswegen weiterhin intensiv um die Verbesserung der Förderbedingungen sowie der Projektumsetzungen bemühen. „Wir stehen weiterhin für eine nachhaltige Entwicklung unserer Region“, so Gäde.