Gezielte Förderung von touristischen Projekten

Einmaliges technisches Denkmal: Das alte Schöpfwerk in Vehlgast direkt am Ufer der sog. Dorfhavel (Altarm der Havel) soll für touristische Zwecke saniert werden. Foto: Björn Gäde

Der Elb-Havel-Winkel will weiterhin auf die Förderung von touristischen Projekten setzen. „Dazu wurden erneut Vorhaben für eine EU-Förderung bei den zuständigen Bewilligungsstellen eingereicht“, sagte der Manager der LEADER-Aktionsgruppe „Elb-Havel-Winkel“, Björn Gäde. Es gehe darum, die ehemalige BUGA-Region als sanftes Tourismusziel unweit der Bundeshauptstadt Berlin zukunftsfähig und nachhaltig auszubauen. Dafür wurde jüngst auch viel Werbung mit neuen Merchandise-Artikeln auf der "Grünen Woche" gemacht. 

Das bereits geschaffene touristische Angebot werde sehr gut angenommen. Das bestätigten die jüngsten Übernachtungszahlen aus 2016. Demnach wurden im nördlichen Sachsen-Anhalt auch im Jahr nach der Bundesgartenschau mehr als 600.000 Gästeübernachtungen gezählt. „Das zeigt uns, dass wir mit unserem Förderansatz zur Stärkung des Tourismus auf dem richtigen Weg sind“, sagte Gäde.

Ferienunterkünfte und Kulturdenkmäler

Das EU-Geld soll unter anderem in den Ausbau von Ferienunterkünften in Havelberg und Nitzow sowie die Sanierung des alten Schöpfwerkes in Vehlgast fließen. Außerdem ist die Rekonstruktion des Natur- und Kulturdenkmals „Hedemicke“ in Kamern sowie die Aufstellung mehrerer touristischer Hinweisschilder in Bezug auf den Geburtsort Otto von Bismarcks in und um Schönhausen geplant. Durch den sogenannten Multifondsansatz wurden für die verschiedenen Projekte Förderanträge beim ALFF Altmark, dem Landesverwaltungsamt sowie der Investitionsbank Sachsen-Anhalt gestellt.

Die LEADER-Aktionsgruppe bedauert, dass nur 15 der 19 ausgewählten Projekte von der Prioritätenliste zur Förderung eingereicht werden konnten. „Laut Landesverwaltungsamt hat trotz der hohen Qualität der Vorhaben das Budget nicht ausgereicht“, sagte Gäde. Das LEADER-Management unterstütze jedoch die leer ausgegangenen Antragsteller bei der Suche nach alternativen Finanzierungen, etwa über die sogenannte Integrierte Ländliche Entwicklung.

Wettbewerbsaufruf für 2018 folgt

Für das kommende Jahr ist eine weitere Rate des Förderbudgets für die LAG vom Land in Aussicht gestellt worden. „Aus diesem Grund wird die Lokale Aktionsgruppe noch im Frühjahr dieses Jahres einen neuen Wettbewerbsaufruf für 2018 starten“, sagte Gäde. Gute Chancen hätten Projekte, die Mittel des Europäischen Sozialfonds in Anspruch nehmen möchten. Das gehe etwa für interkulturelle und interreligiöse Vorhaben, Projekte zur Bewältigung sozialer Folgen des demografischen und strukturellen Wandels oder lokale arbeitsmarktorientierte Mikroprojekte.